Montag, 18. Dezember 2017

das blatt vor dem mund wollten sie mir nehmen

(08/2017)
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ich habe dElectra weinen hören. sie blutete, heftig. jeder ging vorbei. ich konnte nicht weitergehen. sie sagte zu mir:

ich spüre die gefühle anderer immer verstärkt, und im grunde kann ich nichts dafür. ich musste meine gefühle, die entscheidenden, weil mir normativ aufgetragen wurde, ich könne nicht einsam d.h. wie ich bin überleben, die entscheidenden musste ich verdrängen und zurückstecken
woher sie kamen ohne wissen woher
ich musste die wahrheit meiner liebe verleugnen.
dadurch habe ich enorme freiheit erlangt, aber auch mein heiliges verloren. diese flexibilität führt dazu, dass ich meine identität nicht mehr auf gefühlsebene stiften/ bezeugen/ manifestieren kann. als stünde mir nur mehr die kunst dafür zu. und niemand bekommt diesen tödlichen spalt mit, oder nimmt seine etwaigen sorgen um mich ernst genug. niemand nimmt sich meiner identität konsequent und streng an, streng im sinne von als hinge meine identität existentiell mit seinem wohlbefinden zusammen. weil alles option wurde, und die alternative nicht mehr ausgeklammert. und nur euch zuliebe verfiel ich in diese transformative freiheit. ihr alle steckt eure entscheidende privatssphäre sorgfältig oder nachlässig ab, jedenfalls exklusiv. ich werde wieder auf das äuszerste verwiesen. bin tragfläche eures visiers. das bestimmte blickfeld. ich finde keine ruhe. ich finde keine ruhe. immer wäre ein funken widerwillen unauslöschbar, unfreiwillig, als alles freiwillig schien. als alles witz wurde, und verhandelbar. als ob ich nicht mitbekommen würde, wenn es auch ihn überkommt, und er aber nicht denkt, dieses bisschen absolute hingabe täte mir gut.
nicht ausgeliefert, sondern anvisiert: mir nahelegen, es sei dringlich und lebensnotwendig: ja, ich möchte lebensnotwendig geliebt werden, und zwar körperlich wie seelisch.
wie flexibel muss ich noch werden
wie viel abfuhr und ablehnung wird ihr noch widerfahren müssen, bis ich mich selbst umbringe?
wie viel???
bitte bringt mich doch um, aber ich meine richtig, nicht durch eure ignoranz und selbstgefälligkeit. die verkrafte ich.
bringt mich um, und ich meine nicht durch eine vollzeitstelle. ich täte sowieso sehnsüchtig bleiben.

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