Montag, 18. Dezember 2017

das ende der fremde

(15.11)

das innere feindbild, wie ein gegenwärtiges gegenteil, habe ich mit bloszen händen, meinen händen, zerschlagen. ich jage keinen automatismen mehr hinterher. ich verdächtige nicht das natürliche. ich lasse die gesten geschehen, als wären sie nass wie fließendes wasser. ich habe keine angst mehr. es wird laut, sehr laut knistern. und ich habe keine angst. in meinem hinterkopf werden die tristen stimmen nicht mehr hallen, sie werden nicht mehr meinen grundton bestimmen. ich werde mich nicht verantwortlich auffressen lassen. ich werde nimmer eins mit der unerbittlichen perfektion werden wollen.
ich werde mehr tanzen.
ich werde dir liebkosende blicke zuwerfen, weil ich dich gern spür. weil du schön scharf bist.
und ich werde nimmer drüber nachdenken. ich werde auf augenhöhe bleiben. ich habe extrem lust.
ich werde dir das skript nimmer nachtragen. nachsagen. vorlesen. vorleben. ich werde nimmer hart sein, betonhart, ich meine wie kaputter unbrauchbarer beton. ich wede mich fallen lassen. den schein lieben wie leben, wenn es passend scheint. die molekühle. die tollwütige sinnsuche aufgeben. mir geht es gut. danke, dass du mich bis jetzt begleitet hast. es wird schön. auf diesen tag habe ich lange gewartet. ich habe gewartet, und jede wartung brachte mich weiter weg. ich gebe meine quarantäne auf. die antenne ist kaputt und ich kann sie nicht selbst reparieren. beinahe hat die edelweissglut mein glühen ausgelöscht. ich fühle das ständige löschen und aktualisieen, nichts mehr aber nun ist schluss SCHNITT

das delirium chlorfrei geklärt

auf auf


ein patzer

meinen namen ausschreiben
das alphabet liegt ausgekotzt vor meinen füszen ein brockiger brei vorm blockhaus (ich habe den brockhaus nie bestellen wollen) ich lese darin meine gegenwart zu wenig alkohol zu wenig selbstbeherrschung meinen freunden ist es herzlich egal herzlich nämlich ich trinke keinen alkohol mehr meine reserven an reserviertheit sind zu ende gegangen ans andere ende des gangs dessen eingang ich hinter mir liesz ich bin nimmer geizig ich achte nimmer drauf wer was wann liked ich vertraue keinen begriffen mehr die überanstrengung lag in der überformung
in meinem innersten bin ich ein schüchterner prolet der tenissocken süsz findet
alles wird gleichgemacht ob ich überforme oder nicht
ich habe mich am einschnitt entzündet, der schnitt, in()dem sich der durchschnitt vollzieht, hatte mich irritiert, aber ich ignorierte aus selbsthassliebe herau. ich ignorierte bis ich mich von meinen grundbedürfnissen entfernte. ich wollte nicht mehr einfach sein. warum? weil ich mich von meiner umgebung schonungslos angreifen und begreifen liesz. ich wollte begreifen, ständig dabei zerstörte es mich zusehends, d.h. ich wurde schwächer, hässlicher, änsgtlicher. es war so, dass ich gegen ständige angst ankämpfen musste. ich begriff und liesz los,  und mache mich nimmer derart bewohnbar. ich wollte so sein, so, wie ich von natur aus bin.

das blatt vor dem mund wollten sie mir nehmen

(08/2017)
.

ich habe dElectra weinen hören. sie blutete, heftig. jeder ging vorbei. ich konnte nicht weitergehen. sie sagte zu mir:

ich spüre die gefühle anderer immer verstärkt, und im grunde kann ich nichts dafür. ich musste meine gefühle, die entscheidenden, weil mir normativ aufgetragen wurde, ich könne nicht einsam d.h. wie ich bin überleben, die entscheidenden musste ich verdrängen und zurückstecken
woher sie kamen ohne wissen woher
ich musste die wahrheit meiner liebe verleugnen.
dadurch habe ich enorme freiheit erlangt, aber auch mein heiliges verloren. diese flexibilität führt dazu, dass ich meine identität nicht mehr auf gefühlsebene stiften/ bezeugen/ manifestieren kann. als stünde mir nur mehr die kunst dafür zu. und niemand bekommt diesen tödlichen spalt mit, oder nimmt seine etwaigen sorgen um mich ernst genug. niemand nimmt sich meiner identität konsequent und streng an, streng im sinne von als hinge meine identität existentiell mit seinem wohlbefinden zusammen. weil alles option wurde, und die alternative nicht mehr ausgeklammert. und nur euch zuliebe verfiel ich in diese transformative freiheit. ihr alle steckt eure entscheidende privatssphäre sorgfältig oder nachlässig ab, jedenfalls exklusiv. ich werde wieder auf das äuszerste verwiesen. bin tragfläche eures visiers. das bestimmte blickfeld. ich finde keine ruhe. ich finde keine ruhe. immer wäre ein funken widerwillen unauslöschbar, unfreiwillig, als alles freiwillig schien. als alles witz wurde, und verhandelbar. als ob ich nicht mitbekommen würde, wenn es auch ihn überkommt, und er aber nicht denkt, dieses bisschen absolute hingabe täte mir gut.
nicht ausgeliefert, sondern anvisiert: mir nahelegen, es sei dringlich und lebensnotwendig: ja, ich möchte lebensnotwendig geliebt werden, und zwar körperlich wie seelisch.
wie flexibel muss ich noch werden
wie viel abfuhr und ablehnung wird ihr noch widerfahren müssen, bis ich mich selbst umbringe?
wie viel???
bitte bringt mich doch um, aber ich meine richtig, nicht durch eure ignoranz und selbstgefälligkeit. die verkrafte ich.
bringt mich um, und ich meine nicht durch eine vollzeitstelle. ich täte sowieso sehnsüchtig bleiben.

euromantic

(2016)

es ist dieses scheitern
die distanz
sich abarbeiten an schattenvergleichen, phantombildern
als wäre mein ebenbild das bild eben ein verbrechen gegen deine schönheit
als wäre dein blick der maßstab gerammt in meinen augapfel
ohne mit der wimper zu zucken 
ständiges abgleichen der fixierten belichtung FIXIERUNG ich bin auf seinen wahn fixiert absolut liebesbedürftig ich will vor sehnsucht nicht einschlafen niemals und aufstehen schon gar nicht
da gab es viele brüche pervers wie ich die dutzenden schnappschüsse vergleiche ständig hin und her und vor allem hin ganz hin
hinnig
die linien im fluss
.

vom zwang besessen besitz zu werden
als wäre ich der gastgeber 
seitdem du in mein leben getreten bist scheint unser lebensgefühl verbunden ich meine unterbunden ich meine EGAL
als ob ich liebe erst verdienen müsse
.

datendusche weil ich von natur aus schmutzig und reizarm bin.
ich entwickle mich zurück, ich kann keine herzlichen gespräche mehr führen: alle stoszen mich ab. es ist mir alles nicht intensiv genug. ich möchte die hassfresser ausschleudern.
er hat mich abgestoszen als er aufhörte sich für mein ding zu interessieren. als er aufhörte für mich da zu sein: nie wieder will ich hierher gelangen. nie wieder möchte ich hier weilen. ab morgen bin ich ein neuer mensch. ab morgen. verdammt. ich möchte nicht mehr spüren, dass es schmerzt zu leben. ich möchte neue menschen spüren, nichts als gefühle.
ich setze seinen unterbau unter wasser: 
scheidewasser