Freitag, 28. Juni 2013

°

wie ein puma, der auf durstrecke durch schwarze wüsten wandelt, und eine oase erblickt //

wüsten, in der nur nacht ist, aber niemand schlafen kann.
es vergessen dort manche nicht nur, wie tageslicht ist, sondern auch sich selbst.
und das tapsen fällt schwer - der sand wie flüssiger teer oder schwarzer tiefschnee, er glitzert so selten, und das himmelszelt säumen nur fünf sterne, alle anderen bereits verglimmt.
die sprache hier dient niemandem außer einer umfassenden, ewigen stille.

Samstag, 1. Juni 2013

als mein mond verwelkte

als mein mond verwelkte, fing mein gesicht das zuletzt gefächerte licht auf.
die anderen glaubten noch weniger daran als ich.
ich wollte nicht in dieser verfassung schreiben.

(2011)

märzschmerz


luzide absprache mit ‘der stille’ :
sonnenbenetzt
in treue
meistens das seltene

*

am rande des wahnsinns tauchte eine bestimmte art von hoffnung auf -
     eine eitle, unzulängliche, lächerliche, einsame, unbestätigte, unterernährte,
     ausgewaschene, sprachlose, komische, verzweifelte -
und jede hinwendung zur sonne wurde von einem schatten überschattet, der sie überstieg.
bleierner himmel, rücksichtsloser selbstverlust
und im exzess aus ignoranz und gegenwärtigkeit fiel ihre glücksfähigkeit durch
die einsamkeit zu spüren war überwältigender als der glanz einer wiedergefundenen lebensfreude
eine einsamkeit und leere inmitten aller wechselseitig scheinenden fülle
doch diese fülle machte sie zu dieser hülle
..hüllenhaft: wie schmerzlich dieses wort fiel; es fiel hernieder, um ihren zustand zu lindern,
eine apokalyptische abfolge durchsetzte ihr jetziges leben
'ein schalter musste umgelegt werden.'
und inmitten aller dichte fand die hülle trost.
sie fand die süße ihrer seelischen hoffnung wieder, verkörpert in jedem ihrer körperteile, in jeder ihrer bewegungen. das war es. genau das.

*




'eigenschutz vor fremdschutz' // endstation glück

feuerfest und wasserabweisend
*

wir projizieren auf allen vieren || ich sah es selbst
*

stimmungen
doch kann ich sie nicht einordnen,
in keine begriffe noch buchstaben noch zeichen noch sinne?
stimmungen
im einklang mit dem selbst
ungemahnte ahnungen
es geht darum, dass du den segen deines bildes von mir nicht kaputt machen willst
oder ist es die stete frage nach vertrauen?
der glaube an einen urbruch des vertrauens, den wir heraufbeschwören, um uns zu schützen
den schutz unseres eigenen
was für ein schwur, unser glaube
dass wir uns so sehr selbst verstellen, nur um das große gegenüber nicht zu verlieren,
wie energetisch war doch das umfassen ... unfassbar
ich werde es einsehen.
wahrheit geht vor liebe? auf lebensdauer betrachtet ...
stimmungen
ohne abbilder, unter unvollständigem abgleich:
*

eine erinnerung:
schwerer atem. das pochen der schläfen. fast erzwungen schwer, diese schwere. die umgebende luft engt ihn ein. der himmel stützt sich in seiner gesamtheit auf seinen schultern ab, wirklich. in seinem inneren lösen sich sätze ineinander auf, unentwirrbar, ein gleißen, eine einzige einheit das schweigen.
er fühlt sich nicht leer, er ist leer. der atem schwer. das gesicht konturlos wie das schweigen: fassungslos. er kann das fassungslose nicht erfassen, es ist fassungslos. es macht ihn fassungslos. er fällt zusammen, er wird zur leere.
und immer wieder dieses drücken, wie hände, die seinen brustkorb umfassen und zusammen pressen. ihm ist schwindelig, sein blicken wird fassungslos. (kein durchbrennen von empathie). aufschwallen des schwindels - leere: als kompromiss aller auflösung - lösung der worte, er hat sie also gefunden.
er atmet es aus. es übersteigt seine körperränder:

[...]

[du ahnst. es. du hast geahnt und dein ahnen mit einer mitteilung zusammenfallen lassen.]

müde an seiner selbst? doch es herrscht rastlosigkeit, schweratmig, so schweratmig: als gliche die schwere des atmens seiner lebenshaltung, als wäre in diesem atem jegliche präsenz erdrückt, um es auszudrücken.. es lässt sich nicht ausdrücken, es zerdrückt, es drückt aus, es verdrückt, es erdrückt, es drückt durch 
*

[ferment des konventionellen]
niemand will ihn so, wie er ist
niemand spürt, wie er nun ist
niemand
keine fragen bedeuten kein interesse bedeuten kein leben bedeuten
im zeitalter der fortlaufenden ständigen durchgängig dauernden wiederholung des gleichen wir jede beziehung, jeder sinn mechanisch;
um auszubrechen muss man <sich> überwinden
worin besteht die überwindung? worauf besteht sie? wie besteht sie?
in diesem zeitalter entsteht ...
[treibstoff bluttreibender art]

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tiefschlag 
sein bewusstsein vertieft auf das pochen in den schläfen
wir wollen nicht mehr über dich und von dir erfahren,
dein wesen wurde eingesehen
wir zogen den ernst von der quersumme deiner jahresringe ab
er überzog sein antlitz mit seriöser monotonie
verdrosch in missmut seine natur
eine vermeintliche gegensätzlichkeit
*

nebelumwoben
nämlich:
worin liegt unser erinnerungswürdiges?
ich werde gehen, wie ich gekommen bin
weil wir uns von zeit zu zeit aneinander lösen werden
unsere liebe werden wir nicht mehr finden, ohne gesucht zu haben
sie wird zu dem werden, was vor ihr war

"if i read our story backwards, it's about how i un-broke your heart, and then we were happy until one day, you forgot about me forever."
weil ich dich in hingabe, in der gegenwart geliebt habe -
besonders und in diesen momenten schonungslos von herzen;
weil ich spüre, dass die einzigartigste nähe von nähe nicht diesselbe wiederkehr desselben misstönens aufhebt
als ob die liebe selbst ihre vorwarnungen verschmäht
und edelherb vergesslich macht - ich dachte, aber ...
- ich dachte nicht ...
und das die seelendichte, die bandbreite an intensität, an maß kippt
ich habe geliebt, ich bin verliebt ins liebende verstehen und bestätigen
ich habe daran geglaubt, dass du mich spürst,


austauschen für einen augenblick

ich habe mich darin getäuscht geglaubt zu haben mich im leben zurechtzufinden

der ausgang war der eingang
ein gang

ich werde mich auflösen: darin besteht das geheimnis
ich werde mich tag für tag kaputtlösen
und übrig bleibt ein leeres kreuzworträtselgitter;
eine brise genügt und das gittergerüst fällt

es ist nicht dazu bestimmt, etwas zu halten
*