Freitag, 23. März 2012

for today's sake // fast wie neu

ich bin einer von musils schwärmern // rilkes ich //

bin weder ganz noch halb noch nicht //
ich bin ein wiedergekautes wort, toten mündern entlassen, selbstvergessenen stunden entstiegen //
ich bin ein gefühl,
ausgewachsen //
ich bin keine bemühung, erkenntnisse zu überwinden, sondern zu verinnerlichen und auszuleben. //
ich bin der alltagsschwindel,
ich mache dir nichts vor,
ahnungslos, sinnesfrei,
verstaubt,
wiedergelesen und wiedervergessen.
[das selbst tritt nicht zurück.]
den hintergrund von gemachten bildern betrachte ich,
nicht mehr danach trachtend -
ich hebe mich davon ab -
wie sich jeder abhebt, meinst du?
jedem ist dies passiert, das zugestoßen. viele redeten darüber. viele schweigten. so teilten sie selbst das mit.

lass mich doch.
lass mich in meinen gedankengängen schlendern, mal gehetzt, ungern versetzt,
vollgeschmiert mit schlagwörtern

ich atme worte, hörst du, ich benutze sie nicht! /////////////////////////////

[22.3.12]

Dienstag, 6. März 2012

*[die welt ist zu leer '10]

die Welt ist zu leer, ohne dich. wie könnte ich dich nicht lieben? ich will weinen und kann es nicht. ich bin trocken und bleich wie mehl. sinke in einen schaft, stehe kerzengerade auf den wackligen pflastersteinen unten, obwohl ich ... der reiz zusammenzubrechen, aufzubrechen, zu brechen. auszubrechen. brechen. es stauen sich gedankenströme in diesem schaft, ich gehe darin unter. 
ein letztes mal, es gibt kein letztes mal!
das negierende nichts wiegt schwer, die Welt ist zu leer.

[seltsam im juni '10]

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die poren des wortes sind ein einziges minenfeld,
bei jeder berührung explodierst du mit.
ich wälze dich in mehligen träumen, aufgewirbelter staub tanzt an deiner stelle. hohle konturen, soweit das auge reicht.
ohne dich ist alles so leer. zu leer.
klangwelten entzaubert,
die tage haften wie eine glattgerührter teig.

ohne urteil, nur kraft

er hatte angst, abgelehnt zu werden.
zweifelsreif umsäumt die haut
in der liebe wird er schwach
möchte jeden buchstaben verflüssigen, bis er verbleicht
er wird warten bis zur wiedergeburt
er fühlt sich so klein im glanz ihrer existenz,
im schein ihrer seele
in hingabe, ohne >falsche< scham;
tränende angst




(feber 2012)

k'a't'z'e'n'j'a'm'm'e'r'i'm'j'ä'n'n'e'r'

nun,
ich gehe ihn mich hinein. fokus.
das einzige [das wahrhaft einzige], was sich für mich LEBENS-WIRKLICH anfühlt [glaubwürdig] ist hass, und zwar selbsthass.
hass auf mein gesamtes wesen.
der hass reißt mich zusammen, nicht ich.
jetzt schreibe ich glücklicherweise bei vollem bewusstsein -- der hass wirkt,
er zertritt die dumpfe entfremdung : anscheinend das einzig heilsame.
[-]
es macht mir schon angst, wie kahlgeräumt und indifferent mein bewusstseinsfeld nun erscheint. nichts wäre mir lieber, als die kränklichkeit meiner seele = den lebensfeindlichen anteil abzubauen - ich fröne ihm nicht! - ich bin kein mensch, der sich in selbstmitleid badet ohne es nie ändern zu wollen. ich nehme es ernst.
in all der entschiedenheit meiner durchlässigen skepsis denke ich, dass ich mich nicht zu ernst nehme. täte ich es, wäre ich totgelacht.
[-]
noch immer plagt mich die entfremdung. tag für tag, sie leitet fast jeden atemzug. sie macht mir das leben schwer und unverträglich.
[-]
nach tonnen von gedanken und taten ist das, was ich zu sagen habe: ich fühle mich so verlassen, dass es weh tut. diese leere schmerzt ... ungeheurlich.
[-]
(5.1.2012)

heimatgefühl

wie fühlt sich heimat an,
losgebunden von heimaterde,
der muttersprache gewichen,
den wetterlagen getrotzt,
die seelenlandschaften behutsam wahrgenommen, nicht mehr zu betreten gewagt, da sich das betreten oft als eintreten, zertreten und vertreten erwies.
die einseitigkeit des austausches unterstrichen;
darauf reduziert - kein gemeinsames werden aneinander,
miteinander nicht möglich.


wir  werfen alle wurzeln in einen topf
bleiern schwer und hoch erhitzt
extrahieren daraus eine erträgliche brühe
oder ....ein starkes internationalitätsserum
geschmacklos?
wir
wo doch

dann – destillieren wir bis zum geht-nicht-mehr
weg mit diesem sekret, dieses andere auch
die brühe bleibt dennoch geschmacklos

die realität glaubt an keinen kompromiss von gegensätzen, da sie schon immer kompromisslos gegensätzlich war - zum glück fahren einige ihre komplexität nach und verinnerlichen sie,
mit einem puls umfassend .... merkst du es?
mach dir nichts vor.

leid, energie darauf zu verschwenden, komplexe gegensätze kurzzuschließen oder noch mehr fremde kurzschlüsse zu erfahren.
es geht um überzeugung - sie ist unerbittlich, wichtig und transformierbar - ohne sie kapitulieren mechanismen bis zum zusammenbruch.

heimat ist utopie
heimat ist sprache
heimat ist land
heimat ist umwelt
heimat sind mitmenschen
heimat ist gefühl
heimat ist notwendigkeit
heimat ist
wird zur heimat. 
 (feber 2012)

über dies

sprache wirkt wie spott, ein überstandenes fieber ///

mehrere hände zerren an einer person, an verschiedenen körperpartien: "problemzone" :: fremdbestimmung ///

in diesem sinne züchtet er sich wahrscheinlich seine eigene ideologie heran. ///

ich fühle nichts und es macht mich ... - keine worte dieser welt / meiner welt -
keine weltlichen worte könnten versuchen es auszudrücken. ///


***
das erlöschen des dochtes //
nicht alles fällt, was steigt. //
süßliche surrealität, ich spiele mit dir //
schwebe ohne materie //