Montag, 30. Juli 2012

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an deiner liebe lerne ich zu verstehen
weil worte leicht und unbedingt werden
verliebe mich auf einmal wiedergebärend in den aufschlag deines herzflügels
nichts als liebe zu dir,
wahrhaftige klänge
eintauchen in die wasserfrische
nach monaten des wartens und zerlegens
nun staune ich

weil ich dich liebe
tränenschön
und entdecke dieses gefühl voll übermächtiger milde und unendlicher güte
aussöhnung mit der wortlosigkeit
erfrischt, so unbedingt erfrischt in der überzeugung,
dich zu lieben als muse, als mensch, als freund
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nach dem sturm war wie vor dem sturm


du klammerst dich an das tiefste in mir, an mir
oder bin ich diejenige, die wie mittels einer großen, einzigen frage seit jeher daran zerrt
sich nährend daran auflöst
das beste ich ist einsam,
mein bestes ich ist einsam
so steht mir der kopf
*
ich will nicht alles
ich brauche nicht die vielfalt in der erfüllung
ich brauche und will das maß
die ungehemmte nächstenliebe, nicht verengt und nicht konzentriert auf eine person, sondern mehrere
weil in mir eine überfülle steckt, die gelenkt werden will
sich nicht gerne in extase ergießt
sondern maßvoll
dabei verfalle ich in keine einseitige askese und falls doch, ziehe ich sie der niemals erfüllten leere vor
ich bin nicht gut darin, unersättlich zu sein, zu fühlen
das meint mich unreflektiert meinen sinnen zu beugen
meinetwegen kompensation
meinetwegen scheu, verschluss, feige ausgeatmete angst vor selbstverlust und seelendreck
ich habe so viel erreicht und um ein maß im körperlichen geweint
mich abgemüht
nun will ich meinen stand nicht verwerfen
all dies hab ich unternommen
auf mich genommen
[[[an mir benommen]]]
und der gepriesenen, untergründigen egozentrik den rücken gekehrt
mich „bewusst“ für eine ethik entschieden
für moral
ein echtes schlechtes [gewissen]
nicht immer recht zu haben, obwohl sich im recht zu glauben
nichts halbherziges
dem anderen etwas zulebe zu tun ohne dabei insgeheim vorwände zurechtzulegen und
NIE HALBHERZIGKEIT  und wenn, dann ungern und eingesehen
was heißt schon selbstverwirklichung
man verliert sich wenn man sich an seiner selbst findet und andere ablehnt,
greifen doch die überfüllen ineinander und grenzen sich wundervoll ab
maß, das ist gewissheit, wenn auch, ja, sehr wohl eingeschränkt
wir fahren lieber linien und grenzen nach anstatt über sie hinwegzufegen, ihre substrate
wir akzeptieren die auswechselbarkeit von vielen und benennen damit die unauswechselbarkeit einiger gedankenkurzschlüsse
es ist kein widerspruch und keine entschuldigung, ablöse
fehler eingestehen
fehler bleiben bestehen, doch arbeiten wir daran
wir arbeiten einer trägheit entgegen, so oft in gefahr uns im kreis zu drehen, immer rascher, der radius minimiert zu buchstabenstrichen, das zentrum ein aufgeblasener blinder fleck, mit verschwendung befruchtete leere
wer hat schon nicht einmal, ein denkwürdiges mal, insgeheim auf verständnis gehofft und es dabei nicht erzwungen,
verführt von freiheit, lauter nächstenliebe
und worte schallen wieder nieder
das bestmögliche – was für ein diktat, was für ein wunder und phantom von wort,
belangvoll wie gutmütig wie fordernd
wir können nicht sagen was und begreifen falsch, weil anhand von begriffen, deswegen – maß halten: nie ein allgemeines, nie in konsequenz, fast ständig ein ungleiches gleichgewicht
ein gesetztes gleichgewicht
fliegenschissgewicht
,spielerei! lust nämlich, motiviert sie ja den menschen
ob einen gärtner oder arzt oder metzger oder mörder aus überzeugung
ist uns lust allen gleich, ja‘
*
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was ist schon ein mensch
ein bündel neurologischer prozesse
eine komposition aus zellen
eine meinung aus vielen
ein übermaß
ein konstrukt einsichtbarer und unersichtlicher ‚tatsachen‘
es kommt auf einen menschen an,
und stets die frage wofür?
ganz wie nicht so ganz wie ungänzlich
////
ein vetrockneter zementpatzer
mitten ins herz
wir bauen drauf

Freitag, 20. Juli 2012

*das beste pressen

aus dir selbst gebären,
vor <der> wiedergeburt,
zusammenfallen mit den zeitgleichen augenblicken
das atemholen des phönix
ob das letzte oder das erste kann man nicht entscheiden
[entscheiden heißt bestimmen heißt ... stimmen zuteilen, einstimmen, dem verstimmen entgegenwirken]
das anschwellen des folgenden herzschlages zu spüren und es als wunder anzunehmen
(dem wunder des körperlichen entgegenfiebern)
sich nicht zufriedengeben mit gefundenen worten,
bestehen im anschwellen
bestehen aus dem anschwellen ...
bemühen im luftstrom von fehlern
wunder, seine überfülle kachieren zu wollen,
das leben, aus dem man besteht, die fraktionierte gesamtheit in ihrer überfülle nicht preisen zu sollen, weil ... "es nicht stimmt";
[xxx]
"jetzt haben wir uns (laufend) verloren,
doch uns dabei nie geschont"


das echteste sprechen
schein für uns "nur" darin,
juwelen zu zeigen - sprich - musik von anderen abzuspielen, nachzusingen;
gefundene worte als gefunden aufzuzeigen,
nachzufahren, nachzuleben,
zu verinnerlichen und somit durchzumischen,
in uns milliardenfach gebrochen und gespiegelt
[[[gebrochene reflexionen]]]


was bedeutet es zu sagen, wir dachten für den moment zu leben,
ausgelegt wurden unsere erschlossenen gegenstände an den falschen stellen
übersehen an ihren richtigen strahlflächen / wohlgemeinten verknüppfungen


es würgt mich zu merken, dass ich so vieles erfassen möchte
_ich breche ab_
weil phänomene fernab von sprachen wirken
nie werde ich verstehen, was sprache und was keine sprache
nie werde ich mich mit meinem verstehen zufriedengeben und somit selbst nicht mit dieser vermessung eines wesentlichen
"lösung"
///
das tägliche wunder,
es bleibt.


***


das beste pressen

fällt kompliziertes auf dich
und gewohnheit ummäntelt deine fähigkeit
diesmal segen
vielleicht taugt der körper doch mehr
auf ein mitgeteiltes fällt dir stets die antwort zu - zeit ist alles.
wie ein stempel
wie ein abzeichen
wie eine urkunde
überhebliche schönweisheit
lass den unfug
ich sehe 'lernen' tatsächlich neu


wir redeten doch von der inneren stimme
ihr reden stets nachmittelbar
berührt
wenn sinne und körperteile ineinander
>>>luzides träumen
schweben in trance ohne wortkorsette
kurz luftholen an der realität um weiterzutauchen
>>>luzides träumen
hört die klänge, fragment der selbstbeherrschung,
einschlafen am übergang von nacht zu tag
schon vergessen
atmung dem schreiben angepasst
taste
ohnmachtsgefühl
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ich lerne sehen also neu
unter diesem blickpunkt meinen ganzen zugang zur sprache
den zugang zu
-
ich sehne mich nach echter gleichberechtigung
lauter clinches um behauptung
ich bin am besten darin mittels worten tautologische zwickmühlenbunker zu erschaffen
ich meine das gefühl selbst dabei, es wird unausweichlich beschworen
ES KANN EINFACH NICHT MIT GESCHRIEBENEN, AUSGESPROCHENEN (GEISTIG+PHYSISCH) AUSGEDRÜCKT WERDEN
ES GIBT HIERIN KEINE MAGIE DES UNSAGBAREN
KEIN TROST DURCH SPIELIRONIE
ich verstehe nicht immer den (sinn)gehalt meiner worte  denn gleichsam kann man keinen atemzug zweimal ident wiedergeben
(und sprechen ist doch atmen - atmen des selbst)
*
die luft wird geschwängert von anmaßendem größenwahn, nämlich prinzipien in ihren prinzipien begreifen zu wollen
es geht uns meistens um behauptung
ums verlieben in die linien
doch ist nicht alles geschafft, wenn es in plural gesetzt/versetzt wird, nein.
heterogenität ist pracht,
das gewebe, aus dem ein jeder besteht
und ich wiederhole abermals, damit ist nichts ausgesagt
und schon taugt die metapher nicht mehr, noch bevor sie sich entfalten und durchsetzen konnte, noch vor ihrer geburt - so scheint es mit den meisten meiner schmachtenden wortsinnereien
als würde mein bestmögliches nur darin liegen, diesen angelpunkt anzuerkennen,
immer entlarven zu wollen, ohne frei von totgeburten und flausen zu sein, immer selbst gleich entlarvt werden zu müssen
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ich verstehe dinge
und es gibt keinen trost der desillusion
ich erkenne die verankerung von typischen gegenteilen und dominanzkämpfen
das bringt weder trost noch freude,
überlegenheit kann kaputt machen, unsicher und unüberlegt,
die frage ist, ob ich es akzeptiere oder beim namen nenne:
den namen der person - sie darauf anspreche und dabei nicht ich bleiben kann, weil sie den namen erfährt, unter dem ich sie verstehe und verkenne
-
bemerke ich jene nur deshalb, weil ich an sie glaube, auf sie vertraue - halte ich ihre strukturen somit aufrecht, tag für tag, ohne es zu wollen und doch zu tun
gibt es noch diese bereiche, die verantwortung und unabsichtlichkeit glaubwürdig in wohlwollen verstricken
wo wirklich ein restgehalt an menschlichkeit bleibt nach allen berechtigt gezogenen faziten?
wo die courage sich (nicht blind!) seiner innerlichkeit hingegeben zu haben missbilligt wird da wir alle recht darauf haben
wird der andere zwangsläufig zum angesammelten dreck im ventil einer von nächstenliebe geleiteten subjektivität
das alles hat doch mit liebe zu tun
wenn einem etwas immer wieder ins auge fällt,
und man darüber nicht hinwegsehen kann - kein erzwingen von ignoranz mehr möglich, sondern herantasten
[[[responsivität]]]

stich ins ich

kränkend, da gemein
sticheleien
zerstechen der wunden reibungsflächen
herzstechen mit vergnügen
nennst du dies lieben?
liebevolles wohlwollen?
eine facette der liebe, weißt du
nicht immer tut gut, was gut gemeint
freude am fremdschaden
die freude, andere zu beschädigen - mutwillig, leichten sinnes
belade mich nicht damit //
benenne, was du kompensierst.
kontrolliere, wen du selbstverständlich mit deinem wesen anfärbst
und wieder die frage nach dem mentalen nutzen
"ist das nötig?"
nötig nur für dich ...
weil ich meine seele ungern an kränkungen wachsen lasse
[... grenzen aussprechen ...]
schraffuren // nichts als fahl und zum überspielen gezwungen, verführt