Donnerstag, 8. November 2012

: nichts : das ist alles :

mein ich [ist] nicht für diese welt geschafft
ich will als ganzes ich weg von hier;
gänzlich weg von hier
ich glaube nicht an leben als prinzip
ich kann mich nicht an anderen behaupten - zumindest mit keiner überzeugenden synthese des behaupteten
ich verschulde dieses verantwortungsgefühl selbst

wir können keine gemeinsame sprache finden, bilden,
die uns glücklich macht
>und am ende stets das nein<
nein zu allem/allen
°°°°

ich wünschte, es gäbe jemanden:
jemanden, der nicht anders könnte, als zu fragen -
>> wie bist du jetzt? ich spüre dich, ich verstehe dich.
ich kann nicht anders als zu spüren, wie es dir geht, was du brauchst, warum dein inneres dieses sucht und nichts anderes außer dieses.
ich spüre dich, und das losgekoppelt von jeglicher rückversicherung auf tatsächlichkeit.
ich berühre dich, wo du liebst. und kann gar nicht anders, weil ich dich liebend verstehe<<
ich wünschte.

nun, ich baue die mauern weiterhin um mich. weiter vor mich hin. absolut hin baue ich weiter. und jedes gelöschte und zerstrichene wort wird zu einem baustein: die bausteine greifen nicht ineinander.
ich baue einfach.

ich sehe mir dabei zu.

(so am rande: einige fremde mauernflächen bin ich zuvor entlanggefahren, habe sie mit meinen augen gestriffen...
meine körperteile -
hindurch
ich habe meine auswechselbarkeit in all alles hineingedacht
warum beharre ich darauf?
warum kehrt dieser gedanke in seiner eigenwilligen (?) intensität wieder und wieder (auf)?
ich habe verlernt zu vertrauen.
ich sterbe, indem ich dich ganz verstehe;
weil ich dabei aufhöre selbst zu sein
verstehen = sein
ich werde, vielleicht,
aber ich bin nicht.
diese liebe: augenfarben werden zu weiß glühendem schmelz,
und die seele weint
warum weine ich?
was sind es für tränen?
ich kann sie nicht einordnen,
weil ich verstehe.

deine indifferenz macht mein vertrauen kaputt.


nicht in dieser welt werde ich >mir< begegnen;

und falls ich >mir< begegne, werde ich diese begegnung nicht als selbstverständlichkeit deklarieren.
ich weine, weil du gleichgültig erscheinst, weil du meine bedürfnisse am erfüllen hemmst, weil du du und ich ich.
ich weine -
es macht keinen unterschied.
ich weiß nicht, was du in mir denn siehst.
verlass mich // ich verlasse mich auf dich // verlassen wir uns /darauf/ verlassen wir uns 

*

in leidenschaft den maßstab haltend -
das prinzip des funktionierens

Freitag, 12. Oktober 2012

Donnerstag, 4. Oktober 2012

der alltag zeigt sein gesicht

reisefieber

//

ich bin keiner von denen, weil ich einer von ihnen bin

//

an diesem [arbeitsort] blühst du also auf ::
der alltag überformt dich
du wirkst unattraktiv auf mich
//
du tust so, als ob sie nicht existiert, wo sie doch tag für tag teil deines lebensverlaufs wird

:| du lebst für deine arbeit  |:
:| du lebst dank deiner arbeit |:
:| du lebst durch deine arbeit |:

hin und durch

der wert von worten liegt anhand deines sprechens in ihrer funktionalität und einhergehenden hinfälligkeit
du unterziehst sie einer musterung 
- das ergebnis erscheint bedauernswert: sie werden zu lückenfüllern;
sie werden zu abfall,
zu einem verfallenen arbeitsplatz,
zu einer zerfallenen persönlichkeit,
zu abgefallenen sternen

und in dir dröhnt der alltag,
vielleicht dröhnt er dich nicht zu,
aber mich;
ich vernehme es - betroffen, in absurder schuldfrage:
absurd - ein zu einfaches wort,
es kann nichts abhandeln - so in handschriftgröße geschrieben:
absurd steht auf häusern, in gesichtern, für bewusstseinszustände ...
unter umständen

*

wie sollen wir aneinander wachsen, wenn wir anderen lichtern entgegenstreben,
wenn unsere wurzeln sich von anderen stoffen nähren
geld ist dein gott
freizeit und arbeitszeit eine verständliche  vernünftige  akzeptierte symbiose

wir werden uns nichts mehr zu sagen haben,
wenn wir nicht rekapitulieren

der preis - eine [lebens]konforme vernunft


und wir werden weiterhin andere als tragflächen nutzen,
daraus gebilde und mobile bauen, die holpern und torkeln,
vor allem aber mit dem hall unserer egomanie schön mitschwingen,
tränenschön
(seufzen)
und wir werden die schnitte / schnitzer tiefer anlegen, die tragflächen mit steigender präzision begutachten, zurechtschneiden, selbst wenn nichts mehr bleibt von ihrer gänze und wir beschließen, doch nichts davon zu verwenden, wir werden das einfach entsorgen, und selbst wenn wir nur diese eine ader aus diesem einen herzmuskel benötigen, ohne die es nicht verkehrstüchtig ist, nicht tüchtig sein kann, wir werden es wissend tun und diese eine ader nehmen
die erweitung der kampfzone hat eingesetzt:
auge um auge

wir werden weiterhin behaupten, alles infrage zu stellen,
wir werden weiterhin bluten und aus.bluten lassen
doch transfusionen ?
wir werden auf synästhesie verzichten, 
weil wir >in diesem moment< an unserer realität zerfallen [sind] .
(weinen)


Dienstag, 4. September 2012

|

ich habe nicht mehr daran gedacht
im spital so viele menschen mit ihren gebrechen, gebrochen mit ihrem leben?
ich spüre:
das leben auf sparflamme ausatmen
konfrontiert mit so viel zwischenstadien
dem leben zu vertrauen erscheint wie einen verdörrten, übrig gebliebenen, ausgerissenen apfelstrunk inmitten frischen gräsern zu bemerken

[---]

am ende eines kratzers


es gibt keine einzigartigkeit in dem, was [wir] tun.
es gibt nicht den menschen, es gibt nur zwischenmenschen.
zwischen tod:leben/schlaf:wachsamkeit
>> ich will keine grenzen ziehen, wie geht das denn mit worten? so durchlässig, zu wenig lästig und nicht genug erschöpft, eine ungenügende wortschöpfung
zwischenmenschen: so zwischen uns menschen gesagt.
/nichtsaussagende stille, berauscht am wortlosen genuss /
wie soll ich sprache mein ich abverlangen?
ich will mich nicht zufriedengeben. mir geht es gut, aber nicht gut genug.
*
diese linien und lücken sind doch zu wenig;
darüber schreiben, darüber schreiben heißt vielleicht überwinden, distanz gewinnen – das kann ich nicht. ich schreibe den schwall nämlich nieder, den zufälligen, abfälligen und … so habe ich nachträglich und <bewusst> gefallene sätze arrangiert; sätze, die anscheinend jemanden beschreiben sollten, ich hab sie der liebe willen durchleuchtet, mit anderem filter, mit anderem zoom und – mit einer schablone versetzt,
so strahlen nur mehr die inhalte der sätze durch, die ich sehen will, derer ich mich vergewissern und erfreuen will.
ihre formen sind schön wie von vergänglicher zufälligkeit formatierte schatten,
ich lasse mich von dumpfen lichtschleiern bedecken, ich mag das, weil es mir gefällt,
maßgeschneidert illuminiert, erbrechend schön,
ich durchwühle vergangene bilder, deren glanz stets im vergehen begriffen wird während ich sie betrachte,
ich möchte kotzen, so schön sind diese bilder,
hinter und in jedem gefühle und farben,
alles übersättigt an farben und zufriedenheit:
komm, tau sie auf in deiner erinnerung, hauche ihnen das leben ein, was mit mir nichts zu tun hatte, ich würde dafür bluten vor freude, du kannst mir glauben
bluttreibend
und deine worte, bitte wechsle sie nicht aus, erst wenn sie kaputt gehen wie glühbirnen, aber nicht mal dann –
reproduziere dein vergangenes ich, trage den ballast mit dir, ich kann ihn dir ja nicht abnehmen, denn – ich bin selbst auswechselbar, dreh mich heraus und werfe mich gegen eine wand,
eine glühbirne, die schillernden scherben gleich wegfegen, ist ja sonst gefährlich, ein splitter, minimal und übersehen, könnte sich in dein fleisch bohren und jeder schritt würde ihn tiefer drücken, das tut doch weh, bloß in der banal nachvollziehbaren vorstellung
:::
ich bin nicht dazu befugt, an deinen glühbirnen zu drehen; ist nicht mein vorhaben, genauer gesagt;
´gnadenlos schlaflos´
deine worte sind ausgefallene glühbirnen, mit denen du versuchst die welt zu sehen, zu beleuchten
im dunkeln kann der mensch nicht sehen: doch, er kann. und franz gefällt, was er sieht. er sieht schwarz, er sieht abgedumpfte flächenkonturen, er sieht angemessen orientiert. zartes, punkförmiges farbrauschen. franz verspürt keine langeweile. ihn erfüllt das sehen im dunkeln mehr als realisierte liebe. was für eine liebe muss das also sein, die für diesen vergleich taugt?
selbstvergessene liebe
:::
nun gehe ich optionen durch,
warum ich und wie du und ich und warum sie, wenn nicht ich
vor allem als ich warum ich
*
ich will in unserer beziehung in keine fußstapfen treten, die du mit ihr gesetzt hast.
ich habe vergessen, dass du womöglich stehengeblieben bist.
ich habe das gefühl deines lebensgefühls unterschätzt.
du: eine bereits besprühte tabula rasa,
entlangfahren deiner lebenslinien – der lebenslinien, die du freigelegt hast, nicht ich, wo ich es umgekehrt glaubte; das entlangfahren erscheinte kostbar, aufregend, auch herb und brisant;
als hätte ich durch meine sicht einige herausseziert und gedanklich in einen ordner gelegt, trockengelegt in ihrem wachstum / wachsen,
ich war nicht wachsam genug
ich bearbeitete dein abgerufenes abbild, eine schicht über die andere:
idealisieren heißt wohl widersprüche zu parallelisieren, aber nicht ineinander greifen zu lassen.
idealisieren heißt wohl notwendige auslassungen zuzuspachteln, ja nicht mal erkannt zu haben,
da ein bild am schönsten, wenn als abgeschlossen befunden, selbst wenn man es mit unabgeschlossen gleichsetzt,
vollkommen wird es jedoch nicht werden,
unter diesen umständen niemals,
aber darauf lege ich es nicht an
wofür rechtfertige ich die art, wie ich menschen beurteile?
so tut es weh, einschnitte vernehmen zu müssen:
die oberfläche deines bildes ist anorganisch, konnte nicht atmen, die augen wechselten nicht ihren glanz
[[deine augen verdrehten sich nach innen:::introspektion]]
ich beanspruchte das recht,
einem wesensbild die möglichkeiten von wesensänderungen abzusprechen
ich habe ihm seine menschliche natur abgenommen,
indem ich ihn reflektierte
und doch kann ich nicht anders,
oder?

fasern aus feber '12

sie kaut an ihren nägeln, als ob sie anfinge, ihre fingerkuppen abzunagen anfinge
***
er nimmt menschen ernst, vor allem, wenn sie ernstgenommen werden möchten
in nervösen phasen hofft er, gebraucht zu werden, aber nur, um der nervosität zu entgehen [dem tode entgehen], weil er

nach tonnen von gedanken,
ja, isolation ist ohne >psychosoziale träger< nicht zu begreifen;
doch glaubt er, dass ihn eine vollkommen entpersönlichte isolation ummantelt:
isolation steht hier für keine frau, kein urbanes motiv - reicht es nicht, dass er schlechthin dafür (ein)steht, wenn er es sagt?
er würde alles, was als so genannter >metaphernfundus< betitelt wird, denjenigen ins gesicht dreschen, sollte es in üblen zerlegungen verflüchtigt oder relativiert werden.
er würde erneut drohen auseinanderzufallen, verstünde einer nicht im geringsten, dass für ein worterleben ein ganzes leben, eine durchlebte lebenszeit einstehen kann.
eigentlich ist es nicht schwer einen buchstaben nachzuzeichnen, könnte doch fast jeder - verdammt, verstehe in welchem sinne; und schlage keine erweiterungen an dieser stelle ein -
eine behauptung ist ein vorschlag, eine art, ein loch, eine grenze -
vorschläge MUSS MAN NICHT ausführen
arten als basis des kollektiven erfahrens
ein loch wäre kein loch, wäre es durch mentales verstopft und verformt
und eine grenze wäre inexistent, wenn du ihre grenzlinien ausradierst
nach all diesem missglücktem geplärre
raubt der jähzorn die ahnung von worten
*
ich bin dazu geboren, in bildern zu reden -
nur sie sprechen mein wesen echt aus
*

Donnerstag, 16. August 2012

° osmose

du spürst nie wie es mir geht oder
hast du je das gefühl gehabt ein dir körperfremdes und in anbetracht deiner selbst unwahrscheinliches gefühl zu spüren
nein oder
ich sollte besser mit dieser illusion brechen
warum glaube ich daran
warum glaube ich es implizit
ohne zusätzliche worte

*

kann man einen glauben aufgeben
mit ihm brechen wenn er einen zugrunde richtet oder gar / somit die umwelt

diktatur der seele
ausweitung der kampfzone
die menschliche kommunikation : osmose
die synthese von selbst und reflexion führt zu nichts

nach der metamorphose wurden die wände undurchlässig
verkrusten
der selbstschutz walzte die texturen von körper und seele glatt
nun fehlt nur mehr eine politur
dann blendend
dann brillianz
wir wollen doch geblendet werden
***
doch --
einer dieser augenblicke, in denen sich das eigene leben kondensiert [lebensgefühl]
und ich weiß nun, warum ich daran glaube, dass ein gegenüber mich spüren kann, implizit
weil das gegenüber dem leben auf eine mir gleichsame weise das lebenswerte zuspricht, annimmt
***

Dienstag, 14. August 2012

ein tag ist wie ein monat ist wie eine minute ist wie ein jahr // aussagen


ich bin aufgeklärte vernunft
ich bin besonnener romantiker
ich bin gleichberechtigte frau
ich bin ein gleichwertiges mitglied eines sozialgefüges

NEIN

[...]

"seine gesichtszüge entgleisten"

*

bin ich ein ästhet ohne moral?
verwechsle ich ständig das, was ich für wahr halte, mit einer >besseren< wahrheit?
ich dachte, das realisieren des eigenen bestmöglichen wäre nicht nur für einen selbst, sondern auch für die unmittelbare oder allgemeine umwelt das anzustrebende, mögliche gute.
eine art weg zum lebenssinn.
///HALT///
sind meine bilder nur kompensationen?
weil ich mich mit keinem konkreten und stabilen lebensentwurf zufrieden gebe, diesen erstmals realisieren sollte, um überhaupt so darüber zu urteilen...
liegt mein fehlerhaftes darin, worte und sprache in ihrer funktion nicht selbstverständlich hinzunehmen?
bin ich ein riss in den dingen der ordnung, ohne zusammenwachsen zu wollen?
sind meine taten und gesten bloß immer wieder entzündungen entlang des risses, 
aufkratzen und (sich) aufkratzen lassen?

>>> was bedeutet für dich selbstwertgefühl?
man hört so vieles drüber
liest davon
erleichternd zuzugestehen, das ein >gutes< selbstwertgefühl für ein lebenswert gelebtes leben essentiell ist. grund-legend. nun, wir haben uns sprachlich auf "selbstwertgefühl" geeinigt. als wäre es selbstverständlich, was es doch ist; aber "selbstverständlich" ist ebenso eine sprachliche abmachung.
ja, vielleicht entferne ich mich immer mehr von dieser einigung, indem ich sie reflektiere. vielleicht bedeutet mein reflektieren umstände und brechungen, ganz einfach kompensieren, nichts verbindliches und nichts nützliches, und zudem etwas selbstverständliches.
ich nehme mir also recht dazu, wo es mir nicht unbedingt von jeder seite zusteht, weil es genug >gute< gründe gibt, warum wir solche einigungen brauchen und gebrauchen.
wie viel wir doch füreinander machen.
vielleicht
 -und das trifft mich im kern meines wesens, solltest du wissen, sofern du es nicht spürst, wovon ich nicht ausgehe und was ich auch nicht verlange, weil in einem solchen verlangen ein widerspruch zu meiner ethischen einsicht entsteht, und diese einsicht selbst ist ambivalenter als der widerspruch-
es trifft mich im kern meines wesens, das heißt im bewussten kern, freigelegt von alltäglichen pufferschichten, die wir biologische anlage, kultur, gesellschaft, psyche, herkunft, usw. zu bezeichnen gelernt haben;
also es fühlt sich so an, als noch dazu ich jene schichten freigelegt hätte, weggeschabt und ausgeblendet, es zumindest glaube, wo es doch nicht geht, denn was bleibt übrig?
Ich – wie bereits erwähnt – ein riss, ein ventil, ein gemischtes – vergiss das nicht
Ich glaube also diese schichten gelüftet zu haben… welchen aggregatzustand haben diese schichten bloß? Flüssig, krustig? Sie sind nämlich durchlässig und mehrwertig, oder zumindest kontingent, oder.. das auch noch!
Aber darunter gibt es einen kern,
ich glaube, der kern liegt doch nicht darunter, es ist wohl das verdichteste moment der schichten zu einem lebenszeitlichen augenblick, und dieses moment habe ich „kern“ genannt,
-ohne kerne keine früchte, ohne kerne keine bäume, doch beißt du darauf, schmerzt der zahn, oder du schmeckst bitterstoffe, oder du spuckst sie gleich aus, oder noch besser – du hast bereits von kernen befreite früchte, die lassen sich auch besser verarbeiten und konsumieren – oder du schluckst sie, sofern sie klein sind, doch: es gibt auch kernfrüchte, wie himbeeren, wo es nur manche stört, so klein und süß schmecken die kernfruchtstückchen, da macht es spaß zu schlucken, sie auf der zunge zu spüren, anstatt in sie zu beißen,
 auf der zunge, ohne die sprechen nicht möglich, küssen geht auch ohne zunge, durchaus, obwohl – wenn sprechen mitteilen und austauschen bedeutet, brauchen wir nicht die zunge, >wie wir wissen<, da gibt es so etwas wie körpersprache und außerdem – man denke doch an gehörlose leute, [„taubstumme“ – wo sie doch weder ganz taub noch stumm waren, und schon gar nicht beides, der ganze körper spricht und die umwelt zu ihnen – manche menschen sind viel unfähiger zu reden zu hören als gehörlose selbst…]
wir erfahren von menschenschicksalen durch sprache, es gibt so viele fälle von menschen, die als sprachbeispiele dienen
wir schaffen es sie aufzuzählen, und brauchen sie nicht einmal persönlich zu kennen, wie wir meinen und zeigen, wir schaffen solche beispiele von menschen zu finden oft werden sie uns sogar gegeben, ohne dass wir danach suchen
ja es wird sogar verlangt beispielsweise in der schule dass wir solche menschlichen sprachbeispiele anwenden um zu demonstrieren mit glück gelingt dies überzeugend wie viel wir doch nicht wissen und dass wir über dinge wie krebs oder drogensucht oder/und/bzw.  liebe oder den blutkreislauf oder
bücher, ja viele viele bücher von verschiedenen oder einem autor oder einem verschiedenen autor oder/und in verschiedenen hinsichten reden können und schreiben können
erfolgreich sind wir wohl dann, wenn uns jemand darin als solches benotet; natürlich wäre es wichtig, wenn wir selbst nachvollziehen, dass wir eine überzeugende arbeit abliefern, so verstehen wir wohl besser die gegebene note, manchmal ist das ganz und gar nicht der fall
wir lernen ja, welche kriterien eine arbeit erfüllen muss, oder, diese kriterien müssen wir nicht mal einsehen, sie scheinen gerechtfertigt, nützlich, glücklicherweise ausbaufähig und variabel, wie man uns immer mehr versichert, sofern wir uns dafür interessieren und nachfragen (aber selbst das ist keine voraussetzung) – wir lernen darüber zu disktutieren und bilden sogar das eine oder andere mal persönliche bezüge zu einem gegenstand (verbessert die erinnerungsfähigkeit, oder?) – das bedeutet und bezeugt doch interesse, also dass man persönlichen bezug zu einem gegenstand herstellt – aus interesse >natürlich<, echtem interesse … wir lernen, dass man kriterien nun verwerfen und angreifen kann, aus >berechtigten< gründenn, dass sie nicht allgemeingültig sind (wo kommen wir sonst hin?) – schon gar nicht für jeden einzelnen oder jedes einzelne –
nun gut,
wir haben überall kriterien
zugleich nicht jederzeit ersichtlich und nicht expliziert, oder?
Wenn sie nicht abrufbar sind, welchen knopf müssen wir den drücken, um sie zu abzurufen?

Wie du siehst,
du siehst es doch, oder?
Du zerfällst in kriterien
Du arbeitest mit kriterien
Du ersetzt kriterien zeitweise, fallweise durch neue
[>Der mensch< macht sich zum kriterium]
Manchmal, ich versichere es dir, bist du bloßer gegenstand in reihen von fallbeispielen, unendliche reihen, folgenschwerer und folgenreicher als du vermutest, vielleicht,
ich sage so gern vielleicht, auch wenn ich es in gewissen zuständen nicht müsste und nicht will
als wäre ein souffleur am werk, und mein mund mit einem band zugeklebt, die stimme des souffleurs sich ganz >selbstverständlich< über meine legend und niemand merkte den unterschied
als würde man mich, einen riss, zuspachteln, risse sind doch eher unerwünscht,
als würde ich zusehen, wie ich zugenäht werde, vielleicht mit selbstverständlicher sorgsamkeit,
man würde mich doch nicht verbluten lassen,
und sind meine entzündungen nicht ansteckend, so möchte man sie am liebsten desinfizieren, entzündungen sind nicht erwünscht und gar kein gutes zeichen, oder?
Doch sind entzündungen notwendig, sie schleudern störenfriede im organismus heraus, sie deuten darauf hin, dass etwas den frieden stört, etwas innerlich nicht passt – und es muss raus, entzündungen sind das sichtbare ausdrücken von stoffen, die den organismus an seiner natürlichkeit hindern,
dabei kosten sie den organismus viel kraft, so dürfen sie nicht auf dauer bleiben, sonst verursachen sie womöglich schaden, einen noch größeren, als die schlechte materie selbst
nun
warum wendet man dann seinen blick auf meine bilder? Stellt man nicht dadurch den einen oder anderen oder wiederum völlig anderen bezug her?
Nein, denn –
Ich kompensiere nur
Ich erschaffe nur auf und dank unterbau
Ich mache mir das leben schwerer und komplizierter, als es ist, wie man so sagt
Ich probiere keine neuen techniken aus
Ich habe keine normale arbeit
Meine bilder sind kompensationen, soziale zufälle und beispiele für kreativität, gezähmte exzesse und unmissverständliche zeugnisse von aufgenommenen ideologien, huldigungen an den äußeren und inneren ästhetikwahn, synergien eines sozialismus,
man kann meine bilder erklären, man kann sie anschauen
sie können ablenken und faszinieren, habe ich vernommen
machen wir keinen halt
wir kennen die mythen um das unsagbare,
um das unvergleichliche,
um das einzigartige,
darüber wurde so viel gesagt
was ohnehin auch gesagt wurde
aus-gesagt
sag nun etwas aus über mich
ich will nur noch aus aussagen bestehen
aus reduktionen und formeln, die ansprechend wirken
und finde dann eine zusammenfassende aussage über mich – menschen fassen doch so gern zusammen:
„wie geht es dir?
„beantworten sie zwei von drei prüfungsfragen“
„worüber handelt das buch?“
„warum bewerben sie sich bei uns?“
„was meinst du?“
Und vergleiche diese aussage mit anderen, vielleicht findest du, dass etwas noch besser klingen könnte, aber übernimm dich nicht, vielleicht siehst du ein, dass deine aussage nicht vollständig genug war, vom vokabular her nicht korrekt, wenn auch grammatikalisch und inhaltlich einwandfrei,
und reihe sie ein, deine umfassende aussage über mich, in deine übrige aussagensammlung

und ich werde es dir nicht verübeln,
eine aussage zeugt von interesse;

was sagst nun das wort >selbstwertgefühl< aus?
Hast du es mit anderen aussagen erfolgreich abgeglichen?
So merkt man doch, das abgleiche von aussagen kennt kaum harmonie, auch wenn man insgeheim dabei einverständnis der anderen oder eines anderen oder mit sich selbst anstreben möchte, oder..?
Denke an die kriterien
Denke an den >kern<
(was ich dazu vage vorher ausgesagt habe)
Und denke daran, dass dieses denken nicht reicht
Es ist weder genug noch ungenügend,
weder vorübergehend noch konstant
und das sage ich in verkürzten gegensatzpaaren
weshalb ich weiß, dass verstehen nicht möglich, und einsehen erst recht nicht;
ich werde weiterhin meine kernartige verdichtung zerbröckeln
füge in meine schale mehr dreck hinein, damit die perle wächst, ist sie auch noch so perfekt und gereift und abgeschlossen, die handlung ist umso grausamer und sinnfreier,
zwang im drift,
ich werde weiterhin die naht um meine rissgrenzen aufreißen und darübernähen, mit fäden aus eisen oder salz – es soll brennen oder rosten, es soll bluten,
und ich werde weinen und mich schämen,
dabei bewunderung erhalten,
meine bilder sind urkunden dieses lebens
mein bestmögliches ein grundsatz, der immer wieder nach rechtfertigung dürstet – berechtigterweise –
meine art ist durchtränkt von undankbarkeit, nicht stilisiert, von schizophrener natur, und dafür schäme ich mich und liebe trotzdem, weil ich an ein jeweilig gutes in einem menschen glaube, es so weit wie möglich seiner schlüssigkeit unterziehen will, seine natur nicht mit sprachlichen >einigungen< beleuchten möchte. Es ist nicht alles sprache.
[kennt das unterbewusste tatsächlich keine verneinung?]
Ich bin ein natürlicher reflex im sozialgefüge
Asympothische annäherung an das selbst
Krank, geld oder normalität als wertmaßstab anzuerkennen
Mein wert ist ästhetisch-moralisch
Und gefühl, das ist schwebe, unklar, zwischen welchen positionen
Mein selbst-wert-gefühl

„es tut mir nicht leid.“

Montag, 30. Juli 2012

°°°°

°°°°°°°
an deiner liebe lerne ich zu verstehen
weil worte leicht und unbedingt werden
verliebe mich auf einmal wiedergebärend in den aufschlag deines herzflügels
nichts als liebe zu dir,
wahrhaftige klänge
eintauchen in die wasserfrische
nach monaten des wartens und zerlegens
nun staune ich

weil ich dich liebe
tränenschön
und entdecke dieses gefühl voll übermächtiger milde und unendlicher güte
aussöhnung mit der wortlosigkeit
erfrischt, so unbedingt erfrischt in der überzeugung,
dich zu lieben als muse, als mensch, als freund
°°°°°°°

nach dem sturm war wie vor dem sturm


du klammerst dich an das tiefste in mir, an mir
oder bin ich diejenige, die wie mittels einer großen, einzigen frage seit jeher daran zerrt
sich nährend daran auflöst
das beste ich ist einsam,
mein bestes ich ist einsam
so steht mir der kopf
*
ich will nicht alles
ich brauche nicht die vielfalt in der erfüllung
ich brauche und will das maß
die ungehemmte nächstenliebe, nicht verengt und nicht konzentriert auf eine person, sondern mehrere
weil in mir eine überfülle steckt, die gelenkt werden will
sich nicht gerne in extase ergießt
sondern maßvoll
dabei verfalle ich in keine einseitige askese und falls doch, ziehe ich sie der niemals erfüllten leere vor
ich bin nicht gut darin, unersättlich zu sein, zu fühlen
das meint mich unreflektiert meinen sinnen zu beugen
meinetwegen kompensation
meinetwegen scheu, verschluss, feige ausgeatmete angst vor selbstverlust und seelendreck
ich habe so viel erreicht und um ein maß im körperlichen geweint
mich abgemüht
nun will ich meinen stand nicht verwerfen
all dies hab ich unternommen
auf mich genommen
[[[an mir benommen]]]
und der gepriesenen, untergründigen egozentrik den rücken gekehrt
mich „bewusst“ für eine ethik entschieden
für moral
ein echtes schlechtes [gewissen]
nicht immer recht zu haben, obwohl sich im recht zu glauben
nichts halbherziges
dem anderen etwas zulebe zu tun ohne dabei insgeheim vorwände zurechtzulegen und
NIE HALBHERZIGKEIT  und wenn, dann ungern und eingesehen
was heißt schon selbstverwirklichung
man verliert sich wenn man sich an seiner selbst findet und andere ablehnt,
greifen doch die überfüllen ineinander und grenzen sich wundervoll ab
maß, das ist gewissheit, wenn auch, ja, sehr wohl eingeschränkt
wir fahren lieber linien und grenzen nach anstatt über sie hinwegzufegen, ihre substrate
wir akzeptieren die auswechselbarkeit von vielen und benennen damit die unauswechselbarkeit einiger gedankenkurzschlüsse
es ist kein widerspruch und keine entschuldigung, ablöse
fehler eingestehen
fehler bleiben bestehen, doch arbeiten wir daran
wir arbeiten einer trägheit entgegen, so oft in gefahr uns im kreis zu drehen, immer rascher, der radius minimiert zu buchstabenstrichen, das zentrum ein aufgeblasener blinder fleck, mit verschwendung befruchtete leere
wer hat schon nicht einmal, ein denkwürdiges mal, insgeheim auf verständnis gehofft und es dabei nicht erzwungen,
verführt von freiheit, lauter nächstenliebe
und worte schallen wieder nieder
das bestmögliche – was für ein diktat, was für ein wunder und phantom von wort,
belangvoll wie gutmütig wie fordernd
wir können nicht sagen was und begreifen falsch, weil anhand von begriffen, deswegen – maß halten: nie ein allgemeines, nie in konsequenz, fast ständig ein ungleiches gleichgewicht
ein gesetztes gleichgewicht
fliegenschissgewicht
,spielerei! lust nämlich, motiviert sie ja den menschen
ob einen gärtner oder arzt oder metzger oder mörder aus überzeugung
ist uns lust allen gleich, ja‘
*
000000000000000000000
was ist schon ein mensch
ein bündel neurologischer prozesse
eine komposition aus zellen
eine meinung aus vielen
ein übermaß
ein konstrukt einsichtbarer und unersichtlicher ‚tatsachen‘
es kommt auf einen menschen an,
und stets die frage wofür?
ganz wie nicht so ganz wie ungänzlich
////
ein vetrockneter zementpatzer
mitten ins herz
wir bauen drauf

Freitag, 20. Juli 2012

*das beste pressen

aus dir selbst gebären,
vor <der> wiedergeburt,
zusammenfallen mit den zeitgleichen augenblicken
das atemholen des phönix
ob das letzte oder das erste kann man nicht entscheiden
[entscheiden heißt bestimmen heißt ... stimmen zuteilen, einstimmen, dem verstimmen entgegenwirken]
das anschwellen des folgenden herzschlages zu spüren und es als wunder anzunehmen
(dem wunder des körperlichen entgegenfiebern)
sich nicht zufriedengeben mit gefundenen worten,
bestehen im anschwellen
bestehen aus dem anschwellen ...
bemühen im luftstrom von fehlern
wunder, seine überfülle kachieren zu wollen,
das leben, aus dem man besteht, die fraktionierte gesamtheit in ihrer überfülle nicht preisen zu sollen, weil ... "es nicht stimmt";
[xxx]
"jetzt haben wir uns (laufend) verloren,
doch uns dabei nie geschont"


das echteste sprechen
schein für uns "nur" darin,
juwelen zu zeigen - sprich - musik von anderen abzuspielen, nachzusingen;
gefundene worte als gefunden aufzuzeigen,
nachzufahren, nachzuleben,
zu verinnerlichen und somit durchzumischen,
in uns milliardenfach gebrochen und gespiegelt
[[[gebrochene reflexionen]]]


was bedeutet es zu sagen, wir dachten für den moment zu leben,
ausgelegt wurden unsere erschlossenen gegenstände an den falschen stellen
übersehen an ihren richtigen strahlflächen / wohlgemeinten verknüppfungen


es würgt mich zu merken, dass ich so vieles erfassen möchte
_ich breche ab_
weil phänomene fernab von sprachen wirken
nie werde ich verstehen, was sprache und was keine sprache
nie werde ich mich mit meinem verstehen zufriedengeben und somit selbst nicht mit dieser vermessung eines wesentlichen
"lösung"
///
das tägliche wunder,
es bleibt.


***


das beste pressen

fällt kompliziertes auf dich
und gewohnheit ummäntelt deine fähigkeit
diesmal segen
vielleicht taugt der körper doch mehr
auf ein mitgeteiltes fällt dir stets die antwort zu - zeit ist alles.
wie ein stempel
wie ein abzeichen
wie eine urkunde
überhebliche schönweisheit
lass den unfug
ich sehe 'lernen' tatsächlich neu


wir redeten doch von der inneren stimme
ihr reden stets nachmittelbar
berührt
wenn sinne und körperteile ineinander
>>>luzides träumen
schweben in trance ohne wortkorsette
kurz luftholen an der realität um weiterzutauchen
>>>luzides träumen
hört die klänge, fragment der selbstbeherrschung,
einschlafen am übergang von nacht zu tag
schon vergessen
atmung dem schreiben angepasst
taste
ohnmachtsgefühl
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ich lerne sehen also neu
unter diesem blickpunkt meinen ganzen zugang zur sprache
den zugang zu
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ich sehne mich nach echter gleichberechtigung
lauter clinches um behauptung
ich bin am besten darin mittels worten tautologische zwickmühlenbunker zu erschaffen
ich meine das gefühl selbst dabei, es wird unausweichlich beschworen
ES KANN EINFACH NICHT MIT GESCHRIEBENEN, AUSGESPROCHENEN (GEISTIG+PHYSISCH) AUSGEDRÜCKT WERDEN
ES GIBT HIERIN KEINE MAGIE DES UNSAGBAREN
KEIN TROST DURCH SPIELIRONIE
ich verstehe nicht immer den (sinn)gehalt meiner worte  denn gleichsam kann man keinen atemzug zweimal ident wiedergeben
(und sprechen ist doch atmen - atmen des selbst)
*
die luft wird geschwängert von anmaßendem größenwahn, nämlich prinzipien in ihren prinzipien begreifen zu wollen
es geht uns meistens um behauptung
ums verlieben in die linien
doch ist nicht alles geschafft, wenn es in plural gesetzt/versetzt wird, nein.
heterogenität ist pracht,
das gewebe, aus dem ein jeder besteht
und ich wiederhole abermals, damit ist nichts ausgesagt
und schon taugt die metapher nicht mehr, noch bevor sie sich entfalten und durchsetzen konnte, noch vor ihrer geburt - so scheint es mit den meisten meiner schmachtenden wortsinnereien
als würde mein bestmögliches nur darin liegen, diesen angelpunkt anzuerkennen,
immer entlarven zu wollen, ohne frei von totgeburten und flausen zu sein, immer selbst gleich entlarvt werden zu müssen
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ich verstehe dinge
und es gibt keinen trost der desillusion
ich erkenne die verankerung von typischen gegenteilen und dominanzkämpfen
das bringt weder trost noch freude,
überlegenheit kann kaputt machen, unsicher und unüberlegt,
die frage ist, ob ich es akzeptiere oder beim namen nenne:
den namen der person - sie darauf anspreche und dabei nicht ich bleiben kann, weil sie den namen erfährt, unter dem ich sie verstehe und verkenne
-
bemerke ich jene nur deshalb, weil ich an sie glaube, auf sie vertraue - halte ich ihre strukturen somit aufrecht, tag für tag, ohne es zu wollen und doch zu tun
gibt es noch diese bereiche, die verantwortung und unabsichtlichkeit glaubwürdig in wohlwollen verstricken
wo wirklich ein restgehalt an menschlichkeit bleibt nach allen berechtigt gezogenen faziten?
wo die courage sich (nicht blind!) seiner innerlichkeit hingegeben zu haben missbilligt wird da wir alle recht darauf haben
wird der andere zwangsläufig zum angesammelten dreck im ventil einer von nächstenliebe geleiteten subjektivität
das alles hat doch mit liebe zu tun
wenn einem etwas immer wieder ins auge fällt,
und man darüber nicht hinwegsehen kann - kein erzwingen von ignoranz mehr möglich, sondern herantasten
[[[responsivität]]]

stich ins ich

kränkend, da gemein
sticheleien
zerstechen der wunden reibungsflächen
herzstechen mit vergnügen
nennst du dies lieben?
liebevolles wohlwollen?
eine facette der liebe, weißt du
nicht immer tut gut, was gut gemeint
freude am fremdschaden
die freude, andere zu beschädigen - mutwillig, leichten sinnes
belade mich nicht damit //
benenne, was du kompensierst.
kontrolliere, wen du selbstverständlich mit deinem wesen anfärbst
und wieder die frage nach dem mentalen nutzen
"ist das nötig?"
nötig nur für dich ...
weil ich meine seele ungern an kränkungen wachsen lasse
[... grenzen aussprechen ...]
schraffuren // nichts als fahl und zum überspielen gezwungen, verführt

Freitag, 29. Juni 2012

ultra shades

es fühlte sich an, als ob reden
lieben meinte
gleichsam wie ihre gegenseitige liebe wuchs
gleichsam der stärke ihrer liebe wachstum verlieh
kein reden - kein wachsen.
[natürlich gedeiht unter sprachblüten unkraut; aber unkraut ernennt erst der betrachter zu unkraut.]

deshalb wandte er sich ab, mit seinem körper und seinem geist,
wenn sie sein bedürfnis nach sprachblüten fast lächerlich, weil unerheblich machte
indem sie ...
"worüber reden?"
*
es war das verlangen nach zwist
hautschürfender reibung an wortarten
ein masochistisches liebkosen
das ewige wunder von gedanklichen kurzschlüssen
kaum wissen, was er >eigentlich< will
es war ... dieser einfall:
das denken wie einen stein immer wieder aufzurollen oder aufzuwerfen,
schließlich hinuntertreiben zu lassen und dabei zuzusehen
immer wieder von vorne
dieser kristalline brocken, das denken
druckanfällig, halbgeschmiedet und bluttreibend

Samstag, 23. Juni 2012

°

es verfehlt seine eigene perfektion
ganz wirr
bitter und herb wandelt es die lebendigkeit von worten um
würgt sie ab
//
immerhin darf ich hier nein sagen -
weil ich gefühle freien willens annehme,
wenigstens hierin will ich ganz ungezwungen bleiben,
frei, kein über- und überdenken,
[verstehen aus sich selbst heraus - pass auf]
gefühlen ihre noch so gebrechlichste natürlichkeit lassen
bin ich doch 'bloß' hedonist

//

echt wie ein innerstes

fädrig vor fäden: blick durchs knochenmark
inmitten aller echt, meint das herz
erhören und erhöhen, meint der geist und küsst das herz
gabe des antwortens ohne zeit fremd zu verantworten, sagt die seele und erblickt beide
in wohlwollen, in agonie,
mit der zeit

//

woran
wofür
warum

erhitzt und abgekühlt
abgekühlt und aufgewärmt
so das bewusstsein
gibt es da noch nährstoffe im gefühlsmüll?
wir aber brauchen nicht diktierte bedürfnisse

*
es wäre fatal an die auswechselbarkeit eines einzelnen zu glauben
*

konstanter regen /// ein kuss - intravenös
durchsichtig
suche nach einem mittelweg
"aber seine seele war verfault."
hatten wir uns nicht schon mehrmals sicher gedacht,
das innere einer bestandsaufnahme unterzogen,
und daraus das mindeste unterstrichen, nicht abtreten wollen
und dann...
da stören uns so kleinigkeiten, und aus dem stören selbst erscheint nichts nützliches zu ziehen möglich :: dem glück der leere vorgezogen


*


[ ... über freude sprechen ...]


[jn '12]


Sonntag, 6. Mai 2012

*

all dieser menschliche müll, der angeschwemmt wird,
schwarze exzesse und ewiges einreißen
macro und micro vertauscht
ich ersticke an diesem müll und dem gedanken daran


soll sie jemanden finden dessen organismus intakt ist
spontan
sich fügend
geschmeidig am puls der zeit
nicht ihn, ein wrack

am besten bin ich einsam / das beste ich ist einsam

kein delirieren ist diesen preis wert
den preis des selbst-abgehauenen "ego-geweihes",
ein tropfen blut
du zerschmilzt in der roten sonnenglut,
vor dem nachteinbruch,
im wartevakuum des erwarteten wortes,
-
es wird nicht kommen
es wird nicht geteilt
vorübergehend außer betrieb
vorübergehend
übergehen

ersticken soll ich am zufall
vergehen an der zahl
verbrennen im reich der erfahrung
vergällen durch den moment

nur ich und die hasszellen,
wir schließen uns zusammen
agonien gelauscht
die unlust betrachtet zu werden
traurige einkehr von erkenntnis und laune
traurig, das ich und bewusst und unauflösbar
erschöpfen
flocken schöpfen

Mittwoch, 18. April 2012

ein mund voll zuckerscherben

irgendwann werden die menschen aufhören sich um dich zu bemühen.
warst du doch stets ein unvergleichliches mittelmaß deiner selbst.
es ging dir - direkt und eigentlich - nicht um die persönliche konkurrenzfähigkeit.
dein bestes lag verformt auf deinem weg;
es ging dir tatsächlich nicht um die gunst anderer - sie war höchstens ein nebeneffekt.
es erwies sich als klar, dass nicht alles fällt oder aufsteigt.
so etwas wie entfremdung war der welt nicht unbekannt;
... sich wie ein unbekannter seiner selbst wahrzunehmen.
immer an-sprüche an formen,
die anspruchslosesten wirkten zu anspruchslos,
vielleicht zu ungut.
*
den vorteil legte er in ihre hände, konktaktlos,
entbunden von präsenz
nicht jeder ruiniert sich durch seine skepsis; nicht jeder lebt sich zu tode ...

(14.4.2012)

ich meide das gespräch
ein reich des puren selbst nur mehr hinfälligkiet als grund oder hülle oder so etwas
unbestechlich durchdringend
ins auge gefasst -
den gang des flusses
in etwa gegen das grau, gegen die öde des alltags verwehre ich die rede ...

ein falscher jaguar im januar '12

eine endlosschleife schneestürmen
eine blickdichte decke - zusammengenäht an allen enden -
ich mittendrin, verblendet durch die erkenntnis der macht zum opfer zu fallen,
eine macht, sie dich auf alle kanäle erstreckt, die mich betreffen

der ausbruch gleiche einer erbrechenden hysterie und dem besten herausholen aus dem, was das selbst vergießt

Freitag, 23. März 2012

for today's sake // fast wie neu

ich bin einer von musils schwärmern // rilkes ich //

bin weder ganz noch halb noch nicht //
ich bin ein wiedergekautes wort, toten mündern entlassen, selbstvergessenen stunden entstiegen //
ich bin ein gefühl,
ausgewachsen //
ich bin keine bemühung, erkenntnisse zu überwinden, sondern zu verinnerlichen und auszuleben. //
ich bin der alltagsschwindel,
ich mache dir nichts vor,
ahnungslos, sinnesfrei,
verstaubt,
wiedergelesen und wiedervergessen.
[das selbst tritt nicht zurück.]
den hintergrund von gemachten bildern betrachte ich,
nicht mehr danach trachtend -
ich hebe mich davon ab -
wie sich jeder abhebt, meinst du?
jedem ist dies passiert, das zugestoßen. viele redeten darüber. viele schweigten. so teilten sie selbst das mit.

lass mich doch.
lass mich in meinen gedankengängen schlendern, mal gehetzt, ungern versetzt,
vollgeschmiert mit schlagwörtern

ich atme worte, hörst du, ich benutze sie nicht! /////////////////////////////

[22.3.12]

Dienstag, 6. März 2012

*[die welt ist zu leer '10]

die Welt ist zu leer, ohne dich. wie könnte ich dich nicht lieben? ich will weinen und kann es nicht. ich bin trocken und bleich wie mehl. sinke in einen schaft, stehe kerzengerade auf den wackligen pflastersteinen unten, obwohl ich ... der reiz zusammenzubrechen, aufzubrechen, zu brechen. auszubrechen. brechen. es stauen sich gedankenströme in diesem schaft, ich gehe darin unter. 
ein letztes mal, es gibt kein letztes mal!
das negierende nichts wiegt schwer, die Welt ist zu leer.

[seltsam im juni '10]

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die poren des wortes sind ein einziges minenfeld,
bei jeder berührung explodierst du mit.
ich wälze dich in mehligen träumen, aufgewirbelter staub tanzt an deiner stelle. hohle konturen, soweit das auge reicht.
ohne dich ist alles so leer. zu leer.
klangwelten entzaubert,
die tage haften wie eine glattgerührter teig.

ohne urteil, nur kraft

er hatte angst, abgelehnt zu werden.
zweifelsreif umsäumt die haut
in der liebe wird er schwach
möchte jeden buchstaben verflüssigen, bis er verbleicht
er wird warten bis zur wiedergeburt
er fühlt sich so klein im glanz ihrer existenz,
im schein ihrer seele
in hingabe, ohne >falsche< scham;
tränende angst




(feber 2012)

k'a't'z'e'n'j'a'm'm'e'r'i'm'j'ä'n'n'e'r'

nun,
ich gehe ihn mich hinein. fokus.
das einzige [das wahrhaft einzige], was sich für mich LEBENS-WIRKLICH anfühlt [glaubwürdig] ist hass, und zwar selbsthass.
hass auf mein gesamtes wesen.
der hass reißt mich zusammen, nicht ich.
jetzt schreibe ich glücklicherweise bei vollem bewusstsein -- der hass wirkt,
er zertritt die dumpfe entfremdung : anscheinend das einzig heilsame.
[-]
es macht mir schon angst, wie kahlgeräumt und indifferent mein bewusstseinsfeld nun erscheint. nichts wäre mir lieber, als die kränklichkeit meiner seele = den lebensfeindlichen anteil abzubauen - ich fröne ihm nicht! - ich bin kein mensch, der sich in selbstmitleid badet ohne es nie ändern zu wollen. ich nehme es ernst.
in all der entschiedenheit meiner durchlässigen skepsis denke ich, dass ich mich nicht zu ernst nehme. täte ich es, wäre ich totgelacht.
[-]
noch immer plagt mich die entfremdung. tag für tag, sie leitet fast jeden atemzug. sie macht mir das leben schwer und unverträglich.
[-]
nach tonnen von gedanken und taten ist das, was ich zu sagen habe: ich fühle mich so verlassen, dass es weh tut. diese leere schmerzt ... ungeheurlich.
[-]
(5.1.2012)

heimatgefühl

wie fühlt sich heimat an,
losgebunden von heimaterde,
der muttersprache gewichen,
den wetterlagen getrotzt,
die seelenlandschaften behutsam wahrgenommen, nicht mehr zu betreten gewagt, da sich das betreten oft als eintreten, zertreten und vertreten erwies.
die einseitigkeit des austausches unterstrichen;
darauf reduziert - kein gemeinsames werden aneinander,
miteinander nicht möglich.


wir  werfen alle wurzeln in einen topf
bleiern schwer und hoch erhitzt
extrahieren daraus eine erträgliche brühe
oder ....ein starkes internationalitätsserum
geschmacklos?
wir
wo doch

dann – destillieren wir bis zum geht-nicht-mehr
weg mit diesem sekret, dieses andere auch
die brühe bleibt dennoch geschmacklos

die realität glaubt an keinen kompromiss von gegensätzen, da sie schon immer kompromisslos gegensätzlich war - zum glück fahren einige ihre komplexität nach und verinnerlichen sie,
mit einem puls umfassend .... merkst du es?
mach dir nichts vor.

leid, energie darauf zu verschwenden, komplexe gegensätze kurzzuschließen oder noch mehr fremde kurzschlüsse zu erfahren.
es geht um überzeugung - sie ist unerbittlich, wichtig und transformierbar - ohne sie kapitulieren mechanismen bis zum zusammenbruch.

heimat ist utopie
heimat ist sprache
heimat ist land
heimat ist umwelt
heimat sind mitmenschen
heimat ist gefühl
heimat ist notwendigkeit
heimat ist
wird zur heimat. 
 (feber 2012)

über dies

sprache wirkt wie spott, ein überstandenes fieber ///

mehrere hände zerren an einer person, an verschiedenen körperpartien: "problemzone" :: fremdbestimmung ///

in diesem sinne züchtet er sich wahrscheinlich seine eigene ideologie heran. ///

ich fühle nichts und es macht mich ... - keine worte dieser welt / meiner welt -
keine weltlichen worte könnten versuchen es auszudrücken. ///


***
das erlöschen des dochtes //
nicht alles fällt, was steigt. //
süßliche surrealität, ich spiele mit dir //
schwebe ohne materie //