Mittwoch, 17. August 2011

ABWASCH

wasch mein gesicht [aufgetragenes [kummer]puder]
wasch meine augen [schwärzender lidschatten]
wasch meine ohren [ohrenschmalz vergangener schreie, überflutet von stimmwirrniss]
wasch meine lippen [bitter benetzt vom speichel, bevor ich zum reden ansetze]
wasch meine schultern [triefende last vom umhergehen in der stadt]
wasch meinen brustkorb [aussetzen der tagesrhythmen]
wasch meinen bauch [gekrümmt vom absichtsrausch]
wasch meine füße [wundgelaufen]
wasch mein blut [viel zu konzentriert]

acrylic[bugs&floods]





acrylic[venom&fun]

intercourse and a symmetric bite

dancing and biting [cobra]

Dienstag, 16. August 2011

spielgelungen // spiegellungen



the man inside the man inside


*zähe funken

die herzgranate ist explodiert  | ein splitter wehmut |das blut zerfließt in zähe funken | am musenfeld: die ähren biegen sich vor reife wie die menschen vor alter, doch frucht tragen sie keine. der wind strömt in die lungen der wälder. der regen platzt auf. die gräser verkleben wie blutige haarsträhnen.

Montag, 8. August 2011

one shine

my personal sunshines (pt.1)









spot and light







*der spielraum unserer selbst

werfen wir die masken ab,
auch wenn sie vielleicht zu unseren gesichtern wurden.
wir liefern uns dem leben aus, wie es ist und wird,
wie wir sind und werden.
lassen wir den unterschied zwischen dem, was gedacht, und dem, was getan, nicht zur ohnmacht auswachsen.
lassen wir einander den spielraum unserer selbst,
verschmähen wir ihn nicht, verpesten wir ihn nicht mit angst [fremde, ausgeatmete luft]
jedem sein ja zum leben, jedem sein nein zum leben.
kein schönreden, kein schwarzmalen
denn zu viel wurde mit nicht-eigenen worten überlagert, überdeckt.

*muttersprache

die mutter spricht nicht nur worte. sie spricht nicht nur eine sprache. ihr körper redet, und schweigt. vielleicht verschweigt er auch.
ich wende mich ihren abgewendeten augen zu, ein versprechen.
sprachblüten, auf den vernichteten wurzeln sprießen sie, treiben stark aus. soll ich sie pflücken? mir scheint, wenn ich mich drehe, werden sie hässlicher und schöner; nur mit der drehung des blickes. oder wenn ich sie anfasse und wende.
ich glaube, ich sehe das ein.
mein körper ist erfüllt von sprachblüten, viele verwelken an den wurzeln; mein blut – ihr wasser. sie bilden ein sprachblütenmeer, ausgebreitet im blut. doch nach vertrauten blütendüften riecht es nicht. eher wie im zentrum einer stadt, die nach schwülen stunden von regen übergossen wurde. aufgestaute lüfte entfalten sich – stinkend, die nase kann es wohl schlecht ignorieren. weiter; diesmal flutete der regenguss die kanalisation. ja, pfützenpampe, aufgeweichte, entfärbte … nennen wir es fremdkörper – bis zu den knöcheln und aufsteigend. es steht ja nicht jeder auf der selben höhe.
hässlich ist das ganze, oder?
hässlich mein sprachblütenmeer … auch noch völlig versalzen, mehr als das tote meer, denn meine tränen fließen nach innen ab. und ich fange tränen auf – die trockenen tränen, die tränen, die niemals flossen, die meiner nächsten und meiner entferntesten, die tränen des himmels.
 ich fing damit an, da war es mir noch nicht bewusst.

*wir sind das salz der erde. wohl eher - das versalzene fruchtwasser

wir  werfen alle wurzeln in einen topf
bleiern schwer und hoch erhitzt
extrahieren daraus eine erträgliche brühe
oder ....
ein starkes internationalitätsserum
geschmacklos?
WIR
wo doch
dann – destillieren wir bis zum geht-nicht-mehr
weg mit dem, dieses andere ebenso
die brühe bleibt dennoch geschmacklos.

-

so scheint es mir ein falsches spiel zu sein:
dass die wurzeln unserer herkunft solange ausgegraben,
umgegraben, untergraben, durchwühlt oder gestutzt werden
-weh tut es überall-
vor allem von denen,
die es besser zu wissen oder zu erklären glauben
und sich dabei zu ernst nehmen.

-

ein gesicht der politik ist blinde ohnmacht,
ein anderes panische schönheit,
ein weiteres fadenscheinig oder verkehrt oder ätzend;
aber ich glaube an den schimmer verständnis oder aussicht,
den politik zu bieten und anzunehmen vermag.

ob wir versuchen oder nicht,
ob wir wollen oder nicht,
ob wir nicht wissen oder überschätzen,
"deine stimme zählt"